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Der CSO im Jahr 2001

 

 

Manfred Löbling (63) erzählt über seine Erfahrungen und Erinnerungen an den Airport Magdeburg/Cochstedt. Herr Löbling ist Angestellter bei einem Magdeburger Sicherheitsunternehmen und war im Jahr 2001 am damaligen Insolvenzobjekt eingesetzt.

Die CSO Freunde e.V.: Hallo Manfred! Wie wir erfahren haben, warst Du am heutigen Airport Magdeburg/Cochstedt als Wachmann eingesetzt. Kannst Du uns sagen, wann das war?

Manfred Löbling: Ich war im Jahr 2001 direkt am Airport, damals Flughafen Cochstedt, eingesetzt.

Die CSO-Freunde e.V.: Wie sah es damals aus?

Manfred Löbling: Der Flughafen war im Großen und Ganzen schon fertiggestellt. Äußerlich gab es keine Baustellen. Die Umzäunung war komplett und alles funktionierte. Im Hotel wohnten ein oder zwei Leute. Nach und nach waren auch die weg. Es zog eine absolute Ruhe ein. Hin und wieder ließ sich der Insolvenzverwalter blicken. Sogar viele Interessenten waren dabei. Ich kann mich gezielt an einen Mexikaner erinnern. Erkannt habe ich ihn an seinem großen Hut und seiner Aussprache. Zu dieser Zeit war noch ein Segelflugverein am Platz. Bald waren auch diese Leute weg. Hin und wieder verirrte sich ein Flugzeug. Allerdings waren das keine großen Maschinen. Zu diesem Zeitpunkt war auf dem Tower auch keiner mehr. Die Tankanlage war über die gesamte Zeit voll in Betrieb. Das wunderte mich.

Die CSO-Freunde e.V.: Was hast Du bei deinen Diensten erlebt?

Manfred Löbling: Eigentlich nicht viel. Nachts wurde der Flughafen beleuchtet. Ab und zu kam die Polizei vorbei. Bei meinen Rundgängen sah ich als einzigen "Besucher" einen Fuchs und manchmal auch Fasane. Es war schon komisch, in diesem relativ großen Objekt allein zu sein. Im Sommer machten wir es uns (Anmerk.: 2. Wachmann) auf dem Vorfeld gemütlich und grillten. Das Highlight meiner Einsatzzeit war das ADAC Fahrsicherheitstraining. Was mir auffiel, waren die Plünderungen am begonnenen 2. Neubaublock. Das konnte man nicht verhindern, war auch nicht die Aufgabe. Lustig waren die vielen "Besucher", die sich nachts mit Taschenlampe bemerkbar machten (lacht).Jetzt fällt es mir ein. Es kam doch eine große Maschine. Allerdings nur einmal. Ich glaube, dass das eine russische Maschine war. Viele Leute schauten sich an den Wochenenden den Flughafen an und schüttelten den Kopf. Ich fragte immer wieder 'Warum'? Schade um diesen schönen Airport - das waren die meisten Antworten. Was mich sehr wunderte, war, dass trotz unserer Bewachung viele Sachen verschwanden. Sogar aus den Räumen, für die wir keine Schlüssel hatten. Schon komisch!

Die CSO Freunde e.V.: Super! Das war ja schon sehr aufschlussreich. Wie sah das damalige Terminal, wie sah das Feuerwehrgebäude aus?

Manfred Löbling : Ja, das war schon ein trauriger Anblick. Im Terminal war so gut wie nichts fertig. Die Räume waren im absoluten Rohbauzustand. Die Toiletten waren bis auf die Trennwände unvollständig. Es gab nicht einen Wasserhahn, geschweige ein Waschbecken oder WC. Im Terminal stand zu meiner Zeit noch ein Aluminiumgerüst. Später soll auch das verschwunden sein. Die Gepäckbänder waren unvollständig und teilweise noch eingepackt. Wir haben durch unsere Anwesenheit so manchen Diebstahl verhindert. Versucht wurde es oft. Leere und verlassene Objekte wirken wie ein Magnet. Fertig war allein das Feuerwehrgebäude, allerdings stand da nichts in den Hallen.

Die CSO Freunde e.V.: Danke für Deine Erinnerungen. Was sagst Du abschließend zum heutigen Airport?

Manfred Löbling: Ja, es ist schön zu sehen, dass sich das Bewachen gelohnt hat und sich der Flughafen nach und nach entwickelt. Für die Zukunft wünsche ich dem Betreiber viel Glück und immer zahlreiche Passagiere.

Die CSO Freunde e.V.: Danke Manfred!

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